Wenn man einen Zirkel gründet, dann macht man das als
Laie entweder ganz frei aus dem Handgelenk und nach Gutdünken, oder wie ich/wir im Falle der Physikalischen Medialität, indem wir dazu auch mehrere Kurse besucht haben. Nun geht es mir hier aber
nicht um die Art der unterschiedlichen Wissensvermittlung, das habe ich an anderer Stelle schon getan, sondern, dass diese meist nur den Zirkelaufbau betreffen. Gute Lehrer sprachen dabei zwar
auch die Probleme an, die innerhalb eines Zirkels und dessen Teilnehmer entstehen können, aber noch nie habe ich etwas darüber gehört was man macht, wenn ein Zirkel sich auflöst. Im Vordergrund
steht das was erreicht werden will, aber nichts davon, wenn man damit scheitert.
Es ist natürlich völlig naheliegend, dass man bei
einer Zirkelgründung und Entfaltung der (physikalischen) Medialität, nicht vordergründig über ein Scheitern nachdenkt oder darüber sprechen möchte. Da schiebt man so etwas normalerweise weit von
sich, denn man ist in dieser Phase viel mehr an freudigem Aufbau interessiert - was auch richtig ist! Trotzdem steht das Thema immer unsichtbar im Raum, sei das einerseits weil es niemals zu
einer grösseren Entfaltung der Physikalischen Medialität als solches kommt, oder anderseits, weil es Probleme mit den Zirkelteilnehmer gibt. Das fängt damit an, dass ein potenzieller Zirkel nicht
genügend Teilnehmer:innen findet, oder es in diesem zu unangenehmer Spannung kommt.
So bin ich als Zirkelleiter in Situationen
hineingeraten, die ich niemals erwartet hätte und hinterher gesehen, auch Fehler gemacht habe im Umgang mit diesen. Ich musste so einiges lernen, dabei war eine der wichtigsten Lektionen, dass es
ohne Zusammenhalt nicht geht. Ich spreche aber nicht von einem Zusammenhalt der nur funktioniert, so lange alle (spirituellen) Ego-Bedürfnisse abgedeckt oder gestillt sind. Nein, ich rede von
menschlicher Tiefe, echter Freundschaftlichkeit, sowie der Bereitschaft sich zu investieren - in den Kreis wie in die Sache selbst. Die Physikalische Medialität für sich ist ja hochinteressant,
aber schlussendlich sollte sie 'nur' ein Werkzeug sein, um das Mensch-Sein wie das Mensch-Werden zu erweitern.
Dieser jetzt aufgelöste Zirkel ist für mich eine
anspruchsvolle Schule geworden, menschlich, aber auch in Bezug auf die 'spirituellen Welten' und ihr (mögliches) Wirken. So einiges war auch hier nicht so, wie man sich das gerne idealisiert
vorstellt - aber das fand ich gut! Eine meiner wichtigsten Lektionen dazu war, dass wenn 'Kräfte' und 'Spirits' nicht offensichtlich erweiternd-klärend-heilend auf die Menschen im Zirkel
einwirken, man hinterfragen muss was genau am laufen oder wirken ist. Denn alleine wegen ihrer 'spirituellen Präsenz', wird durch diese Wesen alles 'angerührt' und 'berührt' was wahrhaftigem
Wachsen im Wege steht. Und kann man als ein Zirkel da nicht mitgehen, wird dieser entweder verharren oder sich auflösen.
Jedenfalls, habe ich schlussendlich nicht nur viele Stunden im Zirkel gesessen wie für diesen gearbeitet, sondern auch viel Zeit in Meditation und Innenschau verbracht, um ihn besser erfassen sowie verstehen zu können. Heute denke ich, dass ein Zirkel einen Kern, bzw. eine Art 'heiliges Herz' braucht. Es soll dies eine tiefere Absicht und ein höheres Anliegen sein, um das sich symbolisch gesprochen, der Kreis von Menschen formieren und ausrichten, sowie auch das Ego beugen kann. (Denn nichts hat sich als schwieriger erwiesen, als all die Ego's mit ihren Eigenheiten und Schatten.) .... Und ich, ich trage jetzt all diese Erfahrungen und Erkenntnisse mit in mein Leben und vielleicht in ein Projekt hinein, das neu am entstehen ist!
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